Aufgrund der zunächst freundlichen Wetterprognose für das lange Wochenende entschließen wir uns, doch noch einmal Snowboard bzw. Schi auszupacken und die schon lang angedachte Tour auf die Hochalmspitze in die Tat umzusetzen. Nach detaillierter Auskunft des freundlichen Wirts vom Gästehaus Hubertus planen wir den Anstieg vom Kölnbreinspeicher (anstatt von dem im Winter üblichen, 700hm tiefer gelegenen Ausgangspunkt Gmünderhütte mit Übernachtung im Winterraum der Villacherhütte), der ab Mitte Mai mit dem Auto über eine spektaktuläre, an zahlreichen Wasserfällen vorbei führende Mautstraße erreichbar ist.

Oben angekommen lacht uns der Schnee aus dem Kölnbreinkar und gegenüber aus dem Langkar entgegen, durch das uns unsere Tour führen wird. Im Abendlicht erkunden wir die gleich am Beginn der Tour liegende „Schlüsselstelle“, den Abstieg über eine ca. 10m hohe Leiter am anderen Ende der beeindruckenden Staumauer. Dann gibt’s ein Abendessen vom Gaskocher, bevor wir uns in die Schlafsäcke werfen (für eine bequemere Übernachtung stünden Hotel oder Hütte zur Verfügung, aufgrund des geplanten Aufbruchs um 4 Uhr morgens bevorzugen wir aber die Campingvariante).

Nach einer sternenklaren und warmen Nacht ziehen größere Wolkenberge auf, als wir um 4 Uhr bei schon erstaunlich viel Licht aufbrechen; Zwei Stunden später, als wir in der ersten Steilstufe des Langkars stehen, beginnt es stark zu regnen. Aufgrund der trüben Wetteraussichten gelingt es mir nicht, meine Gefährten zum Weitergehen – zb zur näheren Oberlercherspitze – zu überreden, wir kehren bei der Brunnkarschneid (ca. 2.770 m) auf etwa halbem Weg zur Hochalmspitze um. Als Belohnung für das frühe Aufstehen gibt’s eine schöne, rassige Abfahrt auf noch ausgezeichnet tragendem Schnee über ca. 750 hm, die letzte Querung vom Anfang des Langkars zurück zur Staumauer erfolgt zu Fuß über schon ausgeaperte Schotterfelder und durch Latschen.

Um neun Uhr sitzen wir, zurück am Parkplatz, beim Frühstück, und sehen zu, wie sich das Wetter bessert und die Sonne zum Vorschein kommt. Die Hochalmspitze wäre an diesem Tag erreichbar gewesen, so war es eine Vorbereitung für den nächsten Versuch, der bestimmt folgen wird – wenn möglich mit mehr Zeit, um vom selben Ausgangspunkt an einem weiteren Tag auf die Kölnbreinspitze bzw. evtl. sogar auf den Ankogel zu gehen.

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